Ein Spaziergang mit dem Hund kann nicht nur eine tägliche Routine sein, sondern auch eine bereichernde Erfahrung für Mensch und Tier sein. Regelmäßige Spaziergänge bieten zahlreiche Vorteile und sind eine hervorragende Möglichkeit, die Bindung zwischen Hund und Halter zu stärken.
Vorteile für den Hund – Physische und mentale Gesundheit
Spaziergänge sind eine fantastische Möglichkeit, die Fitness des Hundes zu fördern. Regelmäßige Bewegung hilft, Übergewicht zu vermeiden und stärkt das Herz-Kreislauf-System. Ferner trägt sie zur Gesundheit der Gelenke und Muskeln bei, was besonders für ältere Hunde wichtig ist. Selbstverständlich sollten die Routen immer dem Hundealter entsprechend ausgewählt werden.
Neben der physischen Gesundheit ist auch die mentale Stimulation durch Spaziergänge von großer Bedeutung. Neue Gerüche, Geräusche und Umgebungen sorgen für Abwechslung und halten den Geist deines Hundes aktiv. Spaziergänge helfen auch, Stress und Langeweile zu reduzieren, was wiederum destruktives Verhalten verhindert.
Wer mit seinem Hund auf Teneriffa oder eine der anderen Kanarischen Inseln spazieren geht, sollte immer die Sonne bedenken. Die Sonne ist zwar toll, aber für Hunde kann sie genauso gefährlich wie für Menschen sein. Daher gilt immer, nicht zu Uhrzeiten einen Spaziergang zu planen, wenn die Sonne am stärksten ist. Ideal für Hunde ist immer am frühen Morgen oder am frühen Abend, wenn die Sonne nicht mehr so hoch steht.
Des Weiteren sollte der Hundehalter immer genug Wasser dabeihaben und auf der Route schattige Plätze berücksichtigen, um Pausen einzulegen. Gerade ältere Hunde benötigen öfter eine Pause und diese sollte im besten Fall im Schatten sein. Hunde nehmen über die Fußballen die Temperatur auf und können daher schnell überhitzen. Im schattigen Plätzchen darf der Hundehalter gerne auch ein wenig kühles Wasser an die Fußballen machen, der Hund wird das begrüßen.
Richtige Verhaltensweise bei Hundebegegnungen
Es gibt immer unterschiedliche Sichtweisen der Hundehalter bezüglich Hundebegegnungen. Fakt ist aber, dass jeder Hund individuell ist in seinem Wesen, seinem Charakter, seiner Geschichte und seinem Temperament. Daher sollte jeder Hundehalter seinem Hund entsprechend reagieren bei Hundebegegnungen. Generell sollte die Anstandsregel gelten, dass jeder seinen Platz und ggf. seine Ruhe möchte beim Spaziergang und das sollte auch jeder respektieren.
Begegnungen mit dem Hund und dem Hundehalter
Wenn uns beim Spaziergang ein anderer Hundehalter mit seinem Liebsten entgegenkommt, sollte jeder Halter seinen Hund vorab einmal an die Leine nehmen, aber warum eigentlich.
- Es ist niemals sofort ersichtlich, ob der Hund Verhaltensauffälligkeiten hat, wie z. B. Ängste durch vergangene Erfahrungen.
- Vielleicht ist der andere Hund ja gerade in einem Traning mit seinem Hundehalter, da wäre es falsch einfach zu stören.
- Hunde haben wie wir Menschen das Recht, nicht jeden Artgenossen »mögen zu müssen«. Dadurch können unangenehme Situation und im schlimmsten Fall auch gefährliche Situationen vermieden werden.
- Auch wenn der eigene Hund im besten Fall eine tolle Impulskontrolle hat und nach Wunschdenken des Hundehalters 100 % auf Abruf ist, gibt es immer ein Restrisiko. Das darf man als Hundehalter nie außer Acht lassen.
- Vielleicht möchte der andere Hundehalter einfach nur einen ruhigen Spaziergang mit seinem Hund machen und dabei seine Ruhe haben.
- Selbstverständlich gibt es noch unzählige andere Möglichkeiten, warum und weshalb wir unseren Hund vorerst an die Leine nehmen sollten.
Begegnungen mit dem Hund ohne den Hundehalter
Diese Situation sollte eigentlich NIE auftreten. Leider sieht die Realität ein wenig anders aus, insbesondere auf Teneriffa und den anderen Kanarischen Inseln. Viele ansässige Hundehalter lassen ihre Hunde ohne Aufsicht aus dem Haus, ganz nach dem Motto: »Der kommt schon wieder nach Hause und der tut ja nichts«. Autofahrer, Fahrradfahrer, andere Hundebesitzer oder einfach nur Spaziergänger, die vielleicht Angst vor Hunden haben, kommen so in eine Situation, die sie nicht kontrollieren können.
Solchen Hundehaltern sollten unserer Meinung nach die Hunde weggenommen und die Berechtigung zur Hundehaltung untersagt werden. Die Verantwortung, dass dem eignen Hund nichts zustößt oder anderen Schaden verursacht, liegt beim Hundehalter. Der Hund kann auf die Straße rennen und angefahren oder im schlimmsten Fall getötet werden, Wildtiere jagen und verletzen (auf Teneriffa immer wieder gerne Kaninchen oder Wachteln) oder andere Personen in unkontrollierbare Situationen bringen.
Begegnungen mit Wildhunden
Leider ist die Möglichkeit auch auf Teneriffa gegeben, dass bei einer Wanderung durch einen schönen Wald einem Wildhunde begegnen. Das sind Hunde, die schon vor längerer Zeit ausgesetzt wurden und ein Leben im Wald oder einfacher gesagt, fernab von Menschen führen. Wildhunde sind meistens in Gruppen (Rudel) anzutreffen und sind eher scheu und sehr ängstlich. Daher sollte vermieden werden, diese Hunde zu streicheln oder als Laie einzufangen. Die vorhandenen Ängste dieser Hunde können mit einem falschen Impuls durch einen Menschen sogar gefährlich werden. Das Beste ist, wenn Sie auf einer Wanderung Wildhunden begegnen, ihnen einfach auszuweichen und sie in Ruhe zu lassen.
Begegnungen mit aggressiven Hunden
Teneriffa ist eine Insel mit sehr vielen Fincas, die Landwirtschaft betreiben. Diese Fincas sind jedoch nicht immer bewohnt, sondern werden von den Eigentümern nur zur Arbeit besucht. Damit diese Fincas vor Hausbesetzer oder Dieben geschützt sind, schaffen sich die Eigentümer meistens sogenannte Finca-Hunde an – in den meisten Fällen sind es Presa Canarios. Leider liegt vielen Finca-Besitzern das Wohl dieser Hunde nicht am Herzen, sondern nur deren Ausübung und Aufgabe – Die Finca zu schützen.
Daher sind diese Hunde oft nicht sozialisiert und wenn, dann nur im eigenen Rudel, wenn der Eigentümer mehrere Finca-Hunde hat. Diese Hunde sind meist sehr territorial eingestellt und sehr wachsam, aber auch aggressiv gegenüber Fremden. Oft führen jedoch gerade wunderschöne Wanderwege an diesen Fincas vorbei und werden daher öfter von Fremden überquert.
Wenn die Finca-Hunde nun gut gesichert sind oder das Gelände gut eingezäunt ist, sind Vorfälle generell unwahrscheinlich. Jedoch kann es gt sein, dass der verantwortungslose Finca-Eigentümer diesen Sicherheitsmaßnahmen nicht so viel Wichtigkeit und Aufmerksamkeit schenkt, wie er sollte und die Finca-Hunde brechen aus, um das umliegende Gelände zu erforschen.
Wie bereits erwähnt, halten die Fincabesitzer die Hunderasse Presa Canario aufgrund ihrer Stärke und Größe. Diese Hunde gelten in Spanien als sogenannte »potenziell gefährliche Hunde«, was vergleichbar ist mit den Listenhunden aus Deutschland. Dies bedeutet, dass der Besitzer dieser Hunde eine besondere Lizenz benötigt, die jedoch meistens nicht vorhanden ist. Wenn es also einen Vorfall gibt, bestreiten die Fincabesitzer jegliche Verantwortung. Die Behörden kontrollieren auch viel zu wenig bis gar nicht, ob jeder Hundehalter eines solchen Hundes, die Lizenz tatsächlich hat.
Sollten Sie also einmal in eine solche unverhoffte Situation kommen, wenden Sie nachfolgende Verhaltensweisen an, die in den meisten Fällen auch erfolgreich sind.
- Auf keinen Fall wegrennen! Das fördert den Jagdtrieb des Hundes und er hat vier Beine. Der Hund wird immer schneller sein als Sie.
- Nichts nach dem Hund werfen (Steine, Stöcke etc.)! Das fördert den Spieltrieb des Hundes.
- Zeigen Sie keine Angst – Wir wissen, wie einfach das gesagt ist, aber Sie müssen es versuchen. Bleiben Sie stehen und keine schnellen oder ruckartigen Bewegungen.
- Sie sind der Chef – Machen Sie sich groß und sprechen ggf. mit kräftiger Stimme zum Hund. Sie müssen die Situation so gut wie möglich kontrollieren.
- Versuchen Sie langsam und bestimmt Ihren Weg weiter fortzusetzen und behalten den Hund immer im Auge und drehen ihm niemals den Rücken zu.
Sollte der Hund Sie unbeeindruckt angreifen, versuchen Sie sich zu verteidigen. Ein Wanderstock ist dabei sehr hilfreich. Sie können auch Ihren Rucksack vor sich halten, dass wenn der Hund zubeißt, er lediglich den Rucksack erwischt. Was ebenfalls viele Einheimische bei sich tragen auf Wanderungen, sind legale Pfeffersprays (bitte beim Fachhändler beraten lassen).